Die kleine Gartenkunde: Heilende und giftige Pflanzen

Kinder sind neugierig und solange sie noch klein sind, wollen sie alles probieren. Wenn hinter dem Haus neben den gewöhnlichen Pflanzen auch giftige Exemplare stehen, kann der Garten schnell zum Albtraum werden.

Tödlich für Menschen

Jährlich haben die Fachärzte des Giftnotrufs viele Patienten zu behandeln, die sich an einem der Gartenschmuckstücke eine Vergiftung zugezogen haben. Darunter sind viele Kinder.

Die häufigsten Vergiftungen werden durch die Tollkirsche verursacht. Die Altropabelladonna, die Tollkirsche, enthält das stark wirksame Halluzinogen Atropin. Atropin findet in vielen Bereichen medizinische Anwendung, ist aber in größeren Mengen tödlich. Kinder essen vorwiegend die herrlich großen Beeren, die sie für ein Obst halten, wie die Johannisbeere. Viele dieser Giftpflanzen haben wegen ihres dekorativen Aussehens Zugang zu unseren Gärten gefunden. Besonders beliebte Giftpflanzen mit hohem Risiko sind:

  • der Fingerhut
  • das Schöllkraut
  • der Wunderbaum
  • der Goldregen
  • der Lebensbaum
  • der Oleander
  • das Pfaffenhütchen
  • der Seidelbast
  • der Efeu und viele weitere botanische Schönheiten

Für Eltern ist es ratsam den gesamten Garten, auch die hintersten Ecken, nach giftigen Pflanzen abzusuchen. Entweder müssen diese Pflanzen eingezäunt werden bis der Nachwuchs groß genug ist oder die Giftpflanzen müssen entfernt werden. Sind die Kinder schon etwas größer, so kann mit ihnen eine Gartenführung unternommen werden, der ihnen jede einzelne Giftpflanze erklärt wird.

Auch das Anfertigen einer Liste der eigenen Giftpflanzen im Garten, versehen mit den entsprechenden Bildern, ist am Computer schnell gemacht und hilft dem Kind die Gefahr zu verstehen.

Ein Lexikon der Systematik

Neben den Giftpflanzen sind aber auch eine Reihe von Heilpflanzen in unseren Gärten zu finden. Viele Gartenbesitzer sind zu einem neuen Hobby übergegangen, dem Anbauen von Heilpflanzen. Kamille, Pfefferminze, aber auch den den Bockshornklee (Schmetterlingsblütler), Holunder, Bärlauch oder Kapuzinerkresse sind leicht zu pflegen und das Anbauen bereitet zudem Freude. Um die heilende Wirkung zu nutzen können die Pflanzen frisch verwendet werden, beispielsweise als Tee oder in einer Grundsalbe. Sie können aber auch getrocknet werden oder die Wirkstoffe werden in einem Auszug haltbar gemacht.